
Was für ein seltener Begriff, nicht wahr?
In den USA hingegen sieht man die Verwendung dieses Begriffs viel öfter als bei uns. Zumindest ist das mein Eindruck.
Vaterlandsliebe oder auch Patriotismus bedeutet nichts weiter als die emotionale Verbundenheit mit der eigenen Nation.
In Deutschland steht der nächste Feiertage am 3. Oktober an. Der Tag der deutschen Einheit. Gefeiert wird dieser bei den meisten deutschen wohl eher als arbeitsfreier Tag, gemütlich auf dem Sofa oder bei gutem Oktober Wetter mit einer letzten Radtour, bevor das Wetter endgültig zum „drinnen bleiben“ aufruft. Politiker hingegen versammeln sich in der jeweils Gastgebenden Landeshauptstadt zum Festakt. Weiße Zelte, Buffet, Reden werden gehalten und natürlich auch die Nationalhymne gesungen. Das ist in Deutschland ein Nationalfeiertag.
Der 4. Juli in den USA versetzt das ganze Land in Bewegung. Menschen versammeln sich, picknicken, Sternenbanner wehen und am Abend steht dann noch das große Feuerwerk an. Am Independence Day kommen wirklich alle zusammen! Ob reich oder arm, alt oder jung, schwarz oder weiß. An dem Tag lautet das Motto „We are amercians“.
Wir Deutschen haben mit unserer bitteren Vergangenheit immer noch nicht die Kurve zu einem unverkrampften Patriotismus gefunden.
In den USA begegnet einem der Patriotismus fast an jeder Ecke. Die US Flagge ist hier wirklich überall. Sei es auf den Stadtbussen als kleiner Aufkleber oder an der Hauswand des Otto normalen US Bürgers. Der Amerikaner lässt es sich auch nicht nehmen, ein T-Shirt mit der US Flagge auf der Brust zu tragen. Wieso auch nicht? Man ist halt stolz auf sein Land und das muss man ja nicht verheimlichen.

Vor jedem sportlichen Ereignis und sei es nur ein Spiel einer College Football Mannschaft, wird die Nationalhymne gesungen. Ich habe es hier selbst erlebt und muss sagen, ich hatte Gänsehaut. In Deutschland kenne ich das nur zur Fußball Welt- und Europameisterschaft.
Ich gebe zu, dass mag in der Menge und manchmal auch in der Art und Weise wirklich etwas übertrieben und sehr selbstverliebt rüber kommen. Der Punkt ist aber viel mehr, dass sich die Amerikaner mehr mit Ihrem Land beschäftigen als wir es tun.
Wenn man sich für eine so lange Zeit in einem Land aufhält wie wir gerade, bekommt man einen besseren Blick auf Land und Leute. Die USA haben nicht überall ein gutes Ansehen. Sie sehen sich als „Nr. 1“, investieren viel ins Militär, mischen sich in viele „Konflikte“ weltweit ein und scheren sich nicht um die Umwelt. Auch als Oberfläche bezeichnet man die Amerikaner ganz gerne.
Seit dem Präsident Donald Trump 2017 das Zepter in den USA in die Hand bekommen hat, ist das Ansehen der USA noch weiter in den Keller gegangen.
In den Medien kursierten damals sogar Gerüchte, mach ein Tourist hätte, nach dem Trump die US Wahlen Gewonnen hatte, die bereits gebuchte US Reise wieder storniert.
Ich als bekennender „USA Fan“ bekam dies damals auch immer mal wieder zu hören: „Was hältst du denn vom neuen US Präsidenten?“, „Da fährst du hin?“.
Ich habe keinen Einfluss auf die Politik der USA. Mir gefällt hier auch so einiges nicht. Ich liebe die USA wegen der unfassbar vielfältigen Natur und den tollen Menschen denen man hier begegnet, nicht aber wegen der Politik. Dafür kann ich nichts und auch einige Amerikaner nicht.
Vielleicht müssen wir deutschen endlich anfangen, unser Land, in dem wir geboren sind bewusster zu lieben! Stolz darauf zu sein, dass wir Deutsche sind.
In diesem Sinne „Take me Home to the place I belong“.
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